In unregelmäßigen Abständen werde ich hier mal eine kleine Geschichte zusammenspinnen, welche sich rund um Attika dreht. Ideen, Kritik und ähnliches zur Geschichte dürfen hier gerne mit eingebracht werden.
Möge die Geschichtsstunde beginnen.
Am Anfang war das Wasser. Ungezähmt, tief und stehts in Bewegung. Diese blaue Masse war schon immer faszinierend, anziehend und stehts ein beruhigender und zugleich beeindruckender Anblick. Schon früh wollte man die Tiefen ergründen und sich der Gefahren und Probleme, welche dieser Ozean mit sich bringt stellen. Schnell fand sich eine kleine Gruppe begeisterter Abenteurer zusammen, die trotz der bekannten Übel sich der Aufgabe gewachsen sahen, den Meeresboden zu erschließen. Doch bis zum ersten Spatenstich und der ersten Behausung sollten unseren jungen und naiven Pionieren einiges widerfahren. Ich war einer von ihnen und erzähle euch, was wir damals auf See so erlebten.
Ich saß wie fast jeden abend am Tisch in meiner Stammkneipe *zum getrockneten Seetang*. Es war keine besonders hübsche oder beliebte Kneipe, aber sie hatte einen sagenhaften Meeresausblick. Mein Tisch stand direkt am Fenster und ich bewunderte bei einem Glas Grog die See. An diesem Tag war der Wellengang ziemlich hoch und verschluckte immer wieder die untergehende Sonne. Es war ein ungetrübter Ausblick, lediglich die Gischt spritze ab und an gegen das Fenster.
Als sich die Tür öffnete und kurz danach wieder schloss, blickte ich vom Fenster zur Tür. Es war selten ein neues Gesicht in dieser Kneipe zu sehen. Der Neuankömmling war relativ klein, um die 1,60m, sah aber ziemlich kräftig aus. Man bekam sofort den Eindruck, dieser Typ wäre ziemlich zusammengedrückt worden. Als er die Jacke jedoch ablegte, zeigte sich ein ziemlicher Schwächling, der direkt vom Winde verweht werden könnte. Nach dieser kurzen Betrachtung schenkte ich wieder meinem Glas und der See volle Aufmerksamkeit. Kurze Zeit später, es könnte aber auch schon ein wenig mehr verstrichen sein, saß mir der Fremde gegenüber. Ich störe mich nicht an Tischnachbarn, solange ich weiterhin meine Ruhe habe. Doch etwas an ihm verriet mir, dass er ähnlich gestrickt war. Er sah genauso gedankenverloren aufs Meer wie ich und schien mir direkt wie ein Typ der weiß was er will. Zwei oder drei Gläser später kamen wir schließlich ins Gespräch. Nach den üblichen Anfangsfloskeln mit Name und der oblikatorischen Wetteranalyse, kamen wir auf die Wassermassen , welche vor unserem Fenster waren, zu sprechen. Er war ein Unternehmer von Übersee. Ich war zu damaliger Zeit Matrose und unser Schiff lag seit einigen Wochen im Dock meines Heimathafens. Ein Sturm hatte es ziemlich übel mitgenommen, jedoch nichts was unsere Werft nicht geschafft hätte. Jedenfalls war der junge Herr auf der Suche nach einer Mannschaft, welche eine Expedition mit ihm anfangen wollten. Man meint, solche Expeditionsgründungen gebe es nur in Geschichten, doch hier saß er, direkt vor mir und fragte mich. Da ich nicht blind irgendwohin segel, wollte ich mehr zu der Expedition wissen. Er erzählte mir etwas von einem bis dahin für unmöglich geglaubten Versuch, eine Stadt auf dem Meeresboden zu errichten. Ich weiß nicht, ob ich damals gelacht hab, auf jedenfall war ich ungläubig, dass dieses Projekt klappen wird. Doch wie ich schon direkt als er sich zu mir setzte bemerkt hab, war dieser Typ nicht zum Scherzen hier. Nach einigen weiteren Gläsern und einer erschöpfenden Disskussion stimmte ich schließlich zu, als ein Matrose bei ihm anzuheuern. Die Bezahlung war zu gut, als dass man sie hätte ausschlagen können. Sieben Tage später hatte der Unternehmer genug Leute zusammen und in dem Schein der Morgensonne am nächsten Tag lief das Schiff aus.
Da ich aber des Redens müde bin, fahre ich ein andermal an dieser Stelle fort. Ich wünsche den Herren und Damen noch einen schönen Tag.